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Die neue Kapelle (Klus) wird errichtet.

Die neue Kapelle (Klus) wird errichtet.

Ereignis-Datum: 1. Januar 1699

Oppenwehe gehört mit zu den ältesten Orten in der heutigen Gemeinde Stemwede, begrenzt von den Kirchengemeinden Preußisch Ströhen, Rahden, Wehdem, Brockum und Wagenfeld (Niedersachsen).

Nach Preußisch Ströhen ist sie die am weitesten im Norden gelegene Gemeinde des Kirchenkreises Lübbecke und eine der nördlichsten Gemeinden der Evangelischen Kirche in Westfalen.

1227 erwähnt eine Urkunde zum ersten Mal den Ortsnamen Oppenwehe, als der Ritter Helimbertus von Manen (Mehnen) vier Höfe in Oppenwehe an das neugegründete Kloster Levern verkaufte. In der Folgezeit war fast ganz Oppenwehe dem Kloster Levern eigen.

Die erste Oppenweher Klus

"Alte Klus" um die Jahrhunderwende
„Alte Klus“ um die Jahrhunderwende

Bevor die Kirche in Wehdem gebaut wurde, gab es in Oppenwehe bereits eine Kapelle bzw. Klus.

Kirchenchronik: Passus aus der Mindeschen Kirchengeschichte 1753 G.H. Schlichthaber, Pastor Mindesch:
„Die Klus stand im Garten des Kolons Rohlfing Nr. 2. Noch heute bezeichnet man diese Stelle als Klusgarten. Die Kapelle stand an geweihter Stätte. Darauf soll die Ortsbennenung Oppenwehe zurückzuführen sein: Op den Weihden = auf dem geweihten Orte.“

Vom 14. Jahrhundert bis in die Zeit der Reformation hielt der Probst von Levern alljährlich nach Mariä Geburt (8. September) den Gottesdienst zum Gedenken an die Einweihung (Kirchweihfest).
Dem Gottesdienst schloss sich eine Prozession an. Mit ihr verbunden war die „lange“ Kirchmesse oder Kirmesse, die sich von der Klus bis zum alten Postweg hinzog. Besucher kamen von nah und fern, besonders auch aus Ströhen und Wagenfeld.

Wagenfeld war zu der Zeit Wehdem bzw. Oppenwehe eingepfarrt und hatte auch in der Kapelle zu Oppenwehe einen besonderen Eingang, die „Wagenfeldsche Tür“.

Der Oppenweher Markt (Kirmes) wird bis heute abgehalten.

1330 erhielt Wehdem eine Kirche. Seitdem wurde für die Oppenweher Gemeinde die Wehdemer Kirche das eigentliche Gotteshaus.

In der Kapelle fanden allmählich nur noch sieben Gottesdienste im Jahre statt. Am Sonntag vor Mariä Geburt und dann noch sechsmal in der Fastenzeit. Um 1550 kam die Reformation auch nach Oppenwehe, spätestens nach 1583, als im früheren Bistum Minden nur noch evangelisch-lutherische Prediger anerkannt wurden.

Es ist nicht festzustellen, ob die Klus im Dreißigjährigen Krieg abgebrannt ist oder ob sie abgebrochen wurde, weil sie für Oppenwehe zu klein geworden war.

Die Einwohnerzahl Oppenwehes nahm ständig zu und ist bis heute auf über 2000 gestiegen.

Früher gehörte Oppenwehe pfarramtlich zur Gemeinde Wehdem, wurde 1947 zweiter Pfarrbezirk von Wehdem und 1961, nach Abtrennung von Wehdem, selbständige Kirchengemeinde. Die Chronik hebt aber ausdrücklich hervor, dass die ursprüngliche Oppenweher Kapelle nicht eine Filia (Tochter), sondern eine Soror (Schwester) der Wehdemer Kirche war.

Tatsache ist, dass nach 1648 eine neue Kapelle errichtet wurde.

Sie stand an der Hauptstraße und hatte neben dem Altar einen Taufstein und eine Opferurne. Unter dem Schalldeckel der Kanzel hing lose eine aus Holz geschnitzte Taube, das Symbol des Heiligen Geistes. Vier schmucke Glasfenster mit Johannes, Paulus, Petrus und Jakobus waren als Kanzelfenster eingebaut.
Sie sind noch erhalten und in der Sakristei und in der Taufkammer der jetzigen Kirche eingebaut.

Innenraum der Alten Klus
Innenraum der „Alten Klus“

1808 wurde neben der Kapelle ein Friedhof (Kirchhof) angelegt. Da dieser, infolge Zuzugs nach dem zweiten Weltkrieg, zu klein und eine Erweiterung wegen der Lage und Bodenverhältnisse nicht möglich war, legte die Gemeinde 1950 in der Nähe der Kirche einen neuen geräumigen Friedhof an.

Das Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege fügt sich zwischen Kirche und Friedhof gut ein. Als 1847 in Preußisch-Ströhen eine eigene Kirchengemeinde gebildet wurde, wurden bis 1890 fast alle Tielger Einwohner, die bis dahin zur Kapellengemeinde Oppenwehe gehörten, nach Preußisch-Ströhen eingepfarrt.

Kriegerdenkmal
Kriegerdenkmal

Seit der Jahrhundertwende (in das 20ste Jahrhundert) und davor bemühte man sich, eine selbständige Kirchengemeinde zu werden. Verhandlungen mit dem Konsistorium in Münster wurden aufgenommen, um den Bau einer neuen Kapelle zu erwirken.

Eine Geldsammlung vom 2. Januar 1900 erbrachte den Betrag von 407 Mark, für die damalige Zeit eine beachtliche Summe Geld.

Vor dem ersten Weltkrieg wurde die Baufälligkeit der Kapelle von der Behörde festgestellt und die Benutzung für gottesdienstliche Zwecke wurde stark eingeschränkt wurde

Man beschloss eine neue Kirche zu bauen. Es dauerte noch 30 weitere Jahre, dann war es soweit.

1914 machte das Konsistorium in Münster den Vorschlag, in Oppenwehe eine 2. Pfarrstelle einzurichten. Im Presbyterium entschied man sich für eine Hilfspredigerstelle. 1919 kam dann Pfarrer Kopmann als erster Seelsorger nach Oppenwehe. In der Zeit bis 1922 waren 3 weitere Hilfsprediger da, leider blieb keiner, da es an einer Wohnung fehlte.
Man baute daher ein Pfarrhaus, das im Herbst 1922 bezugsfertig war. Als 5. Hilfsprediger konnte Pfarrer Heilmann dann im Dezember 1922 Einzug in das neu erbaute Pfarrhaus halten.

Das Grundstück dazu stellte die politische Gemeinde Oppenwehe zur Verfügung, auf dem damals noch mit Tannen bewachsenen Platz wurde acht Jahre später nebenan auch die neue Kirche erbaut.

Der Posaunenchor

Kirchmeister Spreen1924
Kirchmeister Spreen vorm alten Pfarrhaus 1924

Die Geschichte des Posaunenchores Oppenwehe beginnt 1924.
Großzügige Spenden der Gemeindemitglieder machten es möglich, dass Pastor Heilmann und Heinrich Spreen Nr. 20 Musikinstrumente in Bethel kauften und mit Wilhelm Lübbe und Heinrich Spreen Nr. 73 den Posaunenchor gründeten.

Der Posaunenchor konnte im Juni 1974 auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Seine zahlreichen Dienste zum Lobe Gottes werden in der Gemeinde gern entgegengenommen.

Diakoniestation

Seit 1924 hatte Oppenwehe auch eine Gemeindeschwesternstation (heute Diakoniestation Nord, Rahden). Sie war besetzt mit der Bethel-Diakonisse Marie Druhmann aus Büttendorf. Ihren schweren Dienst in der weitläufigen Gemeinde versah sie über 30 Jahre lang. Sie benutzte zur Bewältigung der Sand- und Moorwege einen Zweiradwagen, um die Kranken, Pflegebedürftigen und Alten der Gemeinde zu versorgen.
Sie wohnte zunächst bei Wilhelm Redeker Nr. 220 und danach im Kirchturm der neu erbauten Kirche.

Pastor Heilmann wurde ab 1. Januar 1926 nach Selen, Krs. Unna, versetzt. An seine Stelle trat am 1. Februar 1926 Pastor Dodt aus Hille, Krs. Minden (ein Sohn des Pr. Ströher Pfarrers) seinen Dienst an.
Im Mai 1928 kam der Kreissieker Hellweg aus Recklinghausen nach hier, die Ordination fand am 22. Juli 1928 durch Superintendent Höller in der hiesigen Kapelle statt. 1929 kam Pastor Selenke als neuer Seelsorger nach Oppenwehe.

Das Presbyterium wird gegründet

1930 kommt es zur Gründung eines eigenen Presbyteriums, Presbyter sind die Herren Spreen, Buck, Büttemeier, Redeker, Wollmann und Pastor Selmke. Wilhelm Spreen Nr. 20 übernimmt das Amt des Kirchenmeisters.

weiter in der Geschichte „Bau der Martini-Kirche“

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